Systemhäuser, Fertighäuser oder Architektenhäuser kaufen?
Haustypen
Der grosse Traum jeder jungen Familie ist das eigene Haus. Möglichst nach individuellen Wünschen gestaltet mit grossem Garten für Kinder und Hund. Leider reicht das Budget nicht immer für jeden Wunsch aus und das immer teurer und knapper werdende Bauland doppelt den Frust. Zum Glück gibt es auch preisgünstigere gebrauchte Objekte, die zu Umbauten anregen, oder Systemhäuser, bei denen die genauen Kosten einkalkuliert werden können. Man braucht nicht unbedingt ein Designer-Stück, um den Ansprüchen der Familie gerecht zu werden. Für unterschiedliche Bedürfnisse gibt es auch unzählige Bauformen, doch oft verwirren die Bezeichnungen und sind nicht immer klar definiert. Ob System-, Fertig- oder Architektenhaus, alle haben ihre Vor- und Nachteile. Zeit, Kosten und die Flexibilität der eigenen Ansprüche sind sicher Faktoren, die man gegeneinander abwägen muss.
Das gebrauchte Objekt
Auf dem Schweizer Immobilienmarkt findet man viele gebrauchte Objekte und vieles spricht auch für sie. Oft sind sie im Verhältnis zu Neubauten in zentrumsnaher Lage. Jedenfalls ist die Besichtigung vor dem Kauf möglich. Die Aussicht, Nachbarschaft, Hauszustand ist vorher einfach zu überprüfen. Wenn die Qualität des Hauses hoch ist und es sich Jahrzehnte lang gut gehalten hat, dann wird es bei genügend Sorgfalt auch die nächsten Jahre gut überstehen. Natürlich sind dementsprechend Umbauten mit zusätzlichen Kosten verbunden, vor allem wenn man ausgefallene Wünsche und Ansprüche hat. Bei gebrauchten Objekten läuft man auch immer Gefahr, über den Marktpreis zu zahlen. Die Verkäufer setzen den Preis oft beliebig fest, den man nur durch eine erfolgreiche Preisverhandlung senken kann. Deshalb empfiehlt es sich in jedem Fall, einen Schätzer für die Verhandlung zu beauftragen.
Das System- und Typenhaus
Das System- oder Typenhaus ist eine sehr praktische Bauvariante. Sie erspart, im Gegensatz zum Architektenhaus, die mühsame Detailplanung und Durchführungsarbeiten und den damit verbundenen Zeitaufwand.
Das System- oder Typenhaus kann aus einer Reihe von fertigen Prototypen ausgesucht werden und wird sozusagen per Bestellung neu erstellt. Diese Musterhäuser kann man auch besichtigen und bilden eins zu eins das fertige Objekt ab, welches sich langfristig bewährt hat und auf seinen Standard getestet wurde. Die Vorteile sind klar, einerseits die Sicherheit der Bauweise und -konstruktion, andererseits kann man im Voraus die Kosten genau kalkulieren.
Nachdem man sich einen passenden Hersteller gesucht hat, sollte man abklären, ob man bei der Suche nach Bauland unterstützt wird. Vielfach ist eine vorgegebene Basisausstattung des Hauses gegeben und jedes weitere Element, wie Keller, Garage oder gewünschte Ausbaumöglichkeiten müssen extra bezahlt werden. Dieser Nachteil lässt sich aber durch frühzeitige Abklärungen mit dem Auftraggeber vermeiden. Ein ausgearbeiteter Werkvertrag, der alle Sonderwünsche, Änderungen, Preise etc. beinhaltet, schützt vor unliebsamen Überraschungen.
Das Fertighaus
Der wesentliche Unterschied eines Fertigbaus zu einem Typenbau ist die Produktionsweise. Für den Typenbau werden Handwerker und Unternehmer engagiert, die vor Ort das Haus aufbauen. Hingegen beim Fertighaus werden alle einzelnen Elemente in einer Werkstatt industriell angefertigt und die Bauleute müssen sie nur noch auf der Baustelle zusammenstellen. Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten sind auch hier möglich, aber natürlich auch nur unter der Vorraussetzung, dass man sie rechtzeitig fordert. Planen Sie auch langfristig und bedenken Sie Ergänzungsmöglichkeiten. Die Kinder werden beispielsweise älter und die Lebenssituation ändert sich, also muss man die Ansprüche an das Haus anpassen können. Vielleicht möchte man sich später noch einen Wintergarten oder eine Sauna anbauen lassen.
Beim System- sowie Fertighaus ist die Verwirklichung eigener Vorstellungen eher gering, aber es gibt unglaublich viele Modelle für jeden Geschmack.
Das Architektenhaus
Das Architektenhaus ist ein Unikat und sicher damit auch ein Prestige-Objekt unter den Häusern. Das Design, der Grundriss, die Innenausstattung etc., auf alle individuellen Vorstellungen geht der Architekt ein. Bei dieser Art zu Bauen, ist der womöglich grösste Vorteil der, dass der Architekt die Möglichkeit hat, das Bauobjekt in seine Umgebung einfliessen zu lassen. Die Gesamtwirkung ist viel harmonischer und mit der Natur verbunden. Leider ist so viel Detailarbeit meistens auch mit viel Zeit und Kosten verbunden. Der Architekt ist nur für die Überwachung der Ausführung verantwortlich, alle Kosten die zusätzlich anfallen, übernimmt der Bauherr.
Für welchen Haustyp Sie sich entscheiden sollen, ist nicht immer einfach. Jeder Typ hat sicher seine Reize, wichtig ist, die Bedürfnisse, auf die Sie keinesfalls verzichten wollen, aufzulisten. Ist das Design für Sie ausschlaggebend? Auf welche Elemente sind für Sie wichtig? Wie limitiert ist Ihr Budget?
Bild: Swisshaus
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