In Zeiten ständig steigender Heizkosten und heiss geführten Debatten um den Klimawandel nimmt das Interesse an einer ökologischen und energiesparenden Bauweise auch in der Schweiz zu. Schon seit den neunziger Jahren gehören sogenannte Niedrigenergiehäuser nicht mehr in die Öko-Nische, sondern erleben einen regelrechten Aufschwung.
Diese Entwicklung hat auch den Systemhausbau erfasst: Seit ökologisches Bauen bezahlbar geworden ist, gehört sie zum Programm vieler System- und Fertighaus-Hersteller. Das Grundprinzip ist denkbar einfach: Die Häuser werden so gut gedämmt, dass die Wärme nicht entweichen kann und im Hausinnern verbleibt. Kontrollierte Lüftungssysteme sorgen für Frischluft. Mit Hilfe grosser Fensterfronten, die optimalerweise gegen Süden gerichtet sind, werden die Sonnenstrahlen zur Wärmegewinnung genutzt. Zusätzlich können Sonnenkollektoren auf den Dächern für die Warmwasseraufbereitung verwendet werden. Dank dieser Massnahmen kann der Heizwärmebedarf gegenüber traditionellen Bauten bis um die Hälfte reduziert werden.
Mehr Wohnkomfort
Die Mehrkosten für ein Niedrigenergiehaus betragen zwischen sechs und acht Prozent. In Gegenüberstellung mit den geringeren Heizkosten ergeben sich für den Bauherrn möglicherweise erhebliche finanzielle Vorteile. Die dazu notwendige Bauweise ist zudem vollkommen unabhängig vom Haustyp und von den eingesetzten Materialien. So behalten Hersteller und Bauherren ihre gestalterischen und technischen Freiheiten. Mindestens so wichtig wie das Einsparen von Energie ist für den Bauherrn der Wohnkomfort. Pollenallergiker beispielsweise finden zu Hause Linderung, weil dank der Komfortlüftung die Fenster zum Lüften nicht geöffnet werden müssen. Zusätzlich verfügt ein Niedrigenergiehaus über konstante Raumtemperaturen und angenehme Oberflächentemperaturen an den Innenwänden.
Qualitatsgarantien
Die Niedrigenergiebauweise ist nicht genormt. Es gibt in der Schweiz aber verschiedene Anbieter von Fertig- und Systemhäusern, die ihre Häuser in Minergie-Standard anbieten. Nur Bauten, die aufgrund ihrer wärmedämmenden Bauhülle und automatisierten Lufterneuerung den Heizenergieaufwand weit unter das gesetzliche Limit senken, erhalten das geprüfte Label. Mittlerweile gibt es sogar Banken, die für Minergie-Häuser Hypotheken zu günstigeren Konditionen anbieten.
Eine Weiterführung des Minergie-Labels ist der Passivstandard – auch bekannt als Minergie-P-Label. Bei Passivhäusern fällt der Heizwärmebedarf so gering aus, dass ohne Komfortverlust auf ein eigentliches Heizsystem verzichtet werden kann. Auch der Passiv-Standard beginnt in der Schweiz immer mehr Fuss zu fassen. Der Trend in Richtung ökologisches und energiesparendes Wohnen hat sich noch lange nicht erschöpft und es bleibt offen, wo genau er hinführt. Wer aber ein Niedrigenergiehaus in Betracht zieht, beschreitet schon jetzt den Weg eines zukunftsträchtigen Bauens.
(Text Copright www.traumhaus.ch)
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